Die verschiedenen Arten unter der Veilchenfamilie, die zu Heilzwecken und für Kulinarik verwendet werden können, sind das Duftveilchen (Viola odorata) das wilde Stiefmütterchen (Viola tricolor) und das Ackerstiefmütterchen (Viola arvensis). Aber ähnlich wie bei Geschwistern sind sie zum Teil doch in Aussehen und Anwendungsgebieten unterschiedlich.
Hier geht es um das wilde Stiefmütterchen, das Veilchen findest du in einem anderen Blogartikel.
Früher soll auch das wilde Stiefmütterchen so gut geduftet haben, dass die Menschen das Korn zertrampelten, um die Blume pflücken zu können. Darauf rief das Blümchen die heilige Dreifaltigkeit an und bat um Abhilfe. Sie verlor ihren Duft und wurde nicht mehr gepflückt und das Korn konnte ungestört wachsen.
Aber schon im Mittelalter galt sie als Dreifaltigkeitsblume, da die Menschen in ihren Blüten, mit der grob dreieckigen Form und den leuchtend gelben Blüten, sowie den schwarzen Strahlen, die sie durchzogen, das göttliche Auge der Dreifaltigkeit sahen.
Die Veilchenfamilie ist mit all ihren Verwandten eine kunterbunte Familie, die allein schon optisch Freude macht.
Wichtig ist, dass zu Heilzwecken und innerlichen Einnahme nur die Veilchenarten Viola odorata und tricolor/arvensis verwendet werden, da die gezüchteten Pflanzen im Handel nicht zur innerlichen Einnahme geeignet sind.
Inhalt
3.1. Standort
3.2 Veilchen erkennen
3.3 Veilchen verwechseln
6. Wildes Stiefmütterchen - Verwendung, Anwendung und Wirkung, Nebenwirkungen und Kontraindikationen
1. Exkurs - Geschichte des wilden Stiefmütterchens als Heilmittel
Verschiedene Geschichten ranken sich um den Namen der Pflanze.
So soll der Name der Pflanze von ihrer Blüte kommen. Die Geschichte erzählt von einer bösen Stiefmutter, die an den beiden oberen Blütenblättern sitzt, ihre beiden Töchter sind die seitlichen Blütenblätter, während sich die zwei Stieftöchter mit den beiden unteren zufrieden geben müssen.
Schon im Mittelalter galt sie als Dreifaltigkeitsblume, da die Menschen in ihren Blüten, mit der grob dreieckigen Form und den leuchtend gelben Blüten, sowie den schwarzen Strahlen, die sie durchzogen, das göttliche Auge der Dreifaltigkeit sahen.
Besonders ist, dass im Lateinischen "Viola - die Verletzte" bedeutet und sie auch eine der wichtigsten Hautpflanzen ist. Aber nicht nur bei äußerlichen Hautproblemen, vor allem bei seelischen Verletzungen, die Hautkrankheiten zur Folge haben ist das Stiefmütterchen eine wertvolle Helferin.
Ein weiterer Mythos erzählt von einem jungen Paar, das sich unsterblich liebte und heiratete ohne zu wissen, dass sie Bruder und Schwester sind. Als sie davon erfuhren, war ihre Trauer so groß, dass Gott sie aus Erbarmen in eine Blume verwandelte.
Auch gegen die gefürchtete Schwindsucht (Tuberkulose) soll die Pflanze heilende Wirkung gehabt haben, wenn sie am Johannistag (24.Juni) zwischen 11 und 12 Uhr gesammelt wurde.
2. Signatur der Pflanze
Die anpassungsfähige Pflanze hat besonders Einfluss auf Menschen, deren seelische Verletzungen versteckt werden sollen, sich aber durch die Haut zeigen.
Wie der Spruch " Die Haut ist der Spiegel der Seele", verdeutlicht.
3. Pflanzenportrait: Wildes Stiefmütterchen
3.1. Standort
Von Europa bis Asien ist das Stiefmütterchen an Ackerrändern, in Äckern, Brachländern und Wiesen verbreitet. Sie bevorzugt saure durchlässige Sand- oder Lehmböden.
3.2 Wildes Stiefmütterchen erkennen
Wie kannst du das erkennen?
Das wilde Stiefmütterchen ist einjährig, hat einen aufrechten, verzweigten Wuchs und wird bis zu 20 cm hoch.
Blüten: sie sind fünfzählig, wobei von den dreifarbigen Blüten die oberen Blätter blauviolett sind. Zur Mitte hin werden sie gelb und sind mit schwarzen länglichen Strichen durchzogen, die Insekten zum Nektar führen, während die unteren Blütenblätter von weiß über gelb bis violett gefärbt sein können. Grundsätzlich sind verschiedene Farbvariationen möglich
Blätter: längliche Form, mit gekerbten Blattrand. Die länglichen Nebenblätter stehen am Blattgrund und sind schmal und fiederförmig
Wurzeln: Pfahlwurzel mit Seitenwurzeln, diese Ausläufer können bis 20 cm lang werden und dienen der Ausbreitung, sowie der Wasser- und Nährstoffaufnahme der Pflanze.
3.3 Wildes Stiefmütterchen verwechseln
Verwechslung ist mit anderen Stiefmütterchenarten, vor allem dem Gartenstiefmütterchen möglich, wobei die Blüte vom wilden Stiefmütterchen meist kleiner ist. Gartenstiefmütterchen haben keine Heilwirkung. Samen zum Selbstanbau für Viola tricolor/arvensis gibt es im gut sortierten Fachhandel.
4. Inhaltsstoffe des wilden Stiefmütterchens
Inhaltsstoffe Kraut
Flavonoide
Schleimstoffe
Gerbstoffe
Methylsalicylglykosid
Rutin
Kalium, Zink
5. Wildes Stiefmütterchen - Richtiges Ernten
Was kann man von den Ackerstiefmütterchen ernten und wann?
Geerntet wird das blühende Kraut von Mai bis August
6. Wildes Stiefmütterchen - Verwendung, Anwendung und Wirkung, Nebenwirkungen und Kontraindikationen.
Hausapotheke
Wirkungen:
harntreibend
blutreinigend
hautreinigend
juckreizstillend
antibakteriell
schleimlösend
Anwendungen:
Zur Linderung von Hautkrankheiten und als "Hautpflanze" bei Säuglingen und Kindern, vor allem bei Windeldermatitis und Milchschorf.
Tee
Umschläge
Waschungen
Bäder, Dampfbäder
Tinktur
Homöopathie
Stiefmütterchen-Tee:
2 TL des getrockneten Krautes mit 1/4 Liter Wasser in kalten Wasser ansetzen, erhitzen, aber nicht kochen, abgießen und mehrere Wochen zur Hauptmahlzeit trinken
Kulinarik
Blüten als Dekoration von Salaten, Joghurt oder Quarkspeisen
Kosmetik:
Gesichtsdampfbäder bei Akne und unreiner Haut
Gesichtskompressen bei Akne und unreiner Haut
Badezusatz
Kontraindikationen: Keine bekannt
Nebenwirkungen: Vorsicht bei zu hoher Dosierung der Wurzel wirkt sie als Brechmittel.
7. Tipp von der Heilpraktikerin
Das wilde Stiefmütterchen zählt zu den wichtigsten Hautpflanzen. Da es zahlreiche Gründe für die verschiedenen Hautkrankheiten gibt, ist sollte der innerliche Einsatz von Heilpflanzen, wie zum Beispiel dem wilden Stiefmütterchen vorsichtig begonnen werden, da gerade bei Hautkrankheiten eine starke Erstverschlimmerung möglich ist.
Auch die Darmflora und die Ernährung spielen eine große Rolle, um die Haut wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
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