Vogelmiere-Salbe ist ein wertvoller Helfer in unsere Hausapotheke. Sie ist ein Allrounder, wenn es um Juckreiz, Pickel, Wunden im Heilungsprozess oder kleine, entzündete Hautstellen geht.
In meinem Pflanzenportrait der Vogelmiere kannst du einiges über das Wildkraut erfahren.
Da wir das Wildkraut fast das ganze Jahr über frisch sammeln können, mache ich auch nur eine kleine Menge und bereite die Salbe immer wieder frisch zu.
Vogelmiere Salbe selber machen - Zutaten
Bei selbstgemachten Kosmetikprodukten ist weniger mehr. Ich mag es, wenn die Rezepte einfach gehalten sind und versuche immer, mit wenigen - und dafür hochwertigen - Rohstoffen auszukommen.
Du brauchst:
frisches Vogelmierenkraut (etwa eine Hand voll)
hochwertiges Öl (z. B. Olivenöl oder Mandelöl)
Bienenwachs
Sheabutter
optional: ätherisches Öl (3 - 5 Tropfen)
Arbeitsgeräte:
hitzebeständiges 'Glas
Kochstelle, Topf für Wasserbad
Salbentiegel
Spatel oder Glasrührstab
Alkohol zum Desinfizieren
Vogelmiere Salbe selber machen - Schritt für Schritt Anleitung
Zuerst brauchen wir den Ölauszug, ein Mazerat.
Hier gehst du wie folgt vor:
sauberes Vogelmierenkraut 2 - 3 Stunden trocknen lassen (nicht in der Sonne)
in ca. 2 cm lange Stücke schneiden
in ein desinfiziertes Glas locker füllen
mit hochwertigem Öl übergießen, so dass alles bedeckt ist
Jetzt hast du 2 Möglichkeiten:
Öl-Kaltauszug
das Glas verschließen und bis zu 4 Wochen an ein helles Fenster stellen
täglich das Glas schwenken, nicht schütteln
Öl-Warmauszug
auf der Herdplatte im Topf Wasser für ein Wasserbad erwärmen
das Glas in das warme Wasser stellen
das Öl darf nicht zu heiß werden, wenn möglich mit einem Thermometer kontrollieren - max. 50 Grad
das Öl darf nun eine Zeit lang, mindestens 30 Minuten (ich lasse einen Warmauszug gerne für ein paar Stunden im Wasserbad) im Wasserbad ziehen lassen
Die nächsten Schritte sind wieder gleich:
Das Kräuteröl muss nun abgefiltert oder gesiebt werden.
Ich verwende gerne einen Kaffeefilter mit Filterpapier. Hier tropft das Öl zwar etwas langsamer durch, man kann aber auch sicher sein, dass alle Pflanzenteile im Filter zurückbleiben. Um den Filtervorgang etwas zu beschleunigen, kannst du das Glas mit dem Kräuteröl vorher etwas im Wasserbad anwärmen.
Alternativ kannst du ein feines Teesieb verwenden, evtl. 2 x sieben
Nun bereiten wir die Salbe zu:
100 ml Ölauszug
10 Gramm* Bienenwachs
10 Gramm Sheabutter
ein paar Tropfen ätherisches Öl (z. B. Lavendel)
* Der Anteil des Bienenwachses beeinflusst die Konsistenz der Salbe. Je mehr, umso fester wird sie. Wenn du die Salbe punktuell auftragen möchtest, kannst du etwas mehr Wachs (bis 15 g) nehmen.
Salbentiegel, Spatel, sonstige Arbeitsgeräte mit Alkohol desinfizieren
alle Zutaten genau abwiegen
alle Zutaten (außer ätherisches Öl) in ein hitzebeständiges Glas füllen
im Wasserbad und beständigem Rühren erwärmen
Bienenwachs hat einen Schmelzpunkt von 65 Grad, darauf achten, dass nicht mehr Wärme entsteht
wenn alles geschmolzen ist, kann das ätherische Öl untergerührt werden
aus dem Wasserbad nehmen
zügig in die vorbereiteten Salbentiegel füllen
Wenn die Salbe vollständig erkaltet ist, kannst du die Salbentiegel verschließen. Beschriften nicht vergessen, und kühl lagern.
Wie lange ist eine selbstgemachte Salbe haltbar?
Die Salben sind in der Regel sehr gut haltbar, mindestens 1 Jahr. Auf folgendes sollst du achten:
Bei der Herstellung:
Hygiene einhalten - das ist meiner Meinung nach das A und O
saubere und einwandfreie Pflanzen verwenden
die Pflanzen vor dem Ansatz zum Ölauszug antrocknen lassen, das verringert den Wassergehalt
Öl-Kaltauszug verschlossen lassen
Bei der Lagerung:
spezielle Salbentiegel oder Braunglas verwenden, nicht zu groß
kühl, trocken und dunkel lagern
geöffnete Salbentiegel nach jeder Entnahme wieder verschließen
idealerweise mit einem sauberen Spatel Salbe entnehmen
Wenn deine Salbe nicht wie gewünscht hält, merkst du das in der Regel daran, dass sich Schimmel ansetzt oder sich schwarze Punkte/Flecken bilden. Bitte dann sofort entsorgen.
Welche Salben sind nicht haltbar?
Der Wassergehalt einer Salbe ist ausschlaggebend für die Haltbarkeit. Wenn du Pflanzen mit einem hohen Wassergehalt wählst, z. B. Hauswurz, musst du sehr darauf achten, so wenig wie möglich Wasser in deinen Ölauszug zu bekommen. Hier empfehle ich immer einen Öl-Warmauszug (um eine Schimmelbildung schon hier zu vermeiden)
Es empfiehlt sich, in das Rezept etwas Lanolin mit einzuarbeiten. Dies dient als Emulgator, wenn der Wassergehalt nicht zu hoch ist.
Sollte das nicht ausreichen, muss mit Emulgatoren und Konservierer gearbeitet werden, dass ist dann ein völlig anderes Thema.
Meine Erfahrungen mit Salben sind jedoch sehr gut.
Ich wünsche euch viel Freude beim Nachmachen der Vogelmieren-Salbe :)
Und hier noch ein paar Empfehlungen von mir .... *
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