Die Linde zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Bäume Deutschlands, wenn nicht sogar Europas. Ihr Wesen kann man beschreiben als Baum der mütterlichen Liebe, der Heimat und als Baum des Herzens.
Einst als Baum des Volkes, wurde die “Dorflinde” zum Ort, an dem Gericht gehalten, unter der aber auch Feste gefeiert und Opfer gebracht wurden. Die Linde wurde als heiliger Baum, als Schutzbaum oder auch als mütterliche Hüterin der Liebe verehrt. Ob Kelten, Germanen oder Christen, alle fanden in der Linde besondere Kräfte, die sie zu nutzen wussten.
Aber auch wir erfreuen uns immer noch an dem imposanten Baum, mit dem fast schon himmlischen Duft während der Blüte.
Inhalt
1. Exkurs über die Linde
2. Signatur der Linde
3. Die Linde im keltischen Baumkalender
4. Pflanzenportrait: Linde
4.1 Linde erkennen
4.2 Linde verwechseln
5. Inhaltsstoffe Linde
6. Linde - Richtiges Ernten und verarbeiten
6.1 welche Pflanzenteile verwenden?
6.2 richtiger Erntezeitpunkt
7. Linde - Verwendung, Anwendung und Wirkung, Nebenwirkungen und Kontraindikationen
7.1 Linde in der Hausapotheke
7.2 Linde in der Kulinarik
7.3 Linde in der Naturkosmetik
7.4 Kontraindikationen und Nebenwirkungen
8. Tipp von der Heilpraktikerin
1. Exkurs über die Linde
Alleine der Name der Linde deutet schon auf die Besonderheit der Linde hin.
Linde = lind = germanisch „Linta“ oder „linti“; bedeutet weich, lieblich, zart, mild.
Aus dem Griechischen stammt der Name der Tilia - "tilos" = Faser, da die Rinde sehr faserreich ist.
Linden können ein Alter von bis zu 1500 Jahren erreichen und blühen ab einem Alter von ca. 20 Jahren.
Das erstaunliche ist, dass Linden aufgrund der geringen Gerbstoffeinlagerung von innen heraus verrotten und hohl werden können. Doch das bedeutet nicht unbedingt den Tod des Baumes, vielmehr schaffen es alte Linden tatsächlich noch einmal zu neuen Leben, indem sie junge Baumwurzeln durch den hohlen Stamm wachsen lässt. Diese jungen Wurzeln können dann den Baum bis zur Krone mit Nährstoffen versorgen, was zur Verjüngung des Baumes führt.
Das Lindenholz galt auch unter den Christen als heiliges Holz, weshalb zahlreiche Madonnen und Heiligenfiguren daraus geschnitzt wurden.
Die Kelten verehrten die Linde als heiligen Baum. Sie glaubten, dass die Linde die Verbindung zwischen Himmel und Erde darstellte. Daher pflanzten sie Linden oft an wichtigen Orten, wie an heiligen Stätten, in Siedlungen oder an Straßen. Winterlinden wurden um heilige Plätze (Haine) gebaut, um diese Kultstätten einzugrenzen.
Die Kelten nutzten die Linde nicht nur als Heilpflanze, sondern das Holz wurde zum Bau von Häusern, Werkzeugen und Waffen verwendet, die Rinde zum Gerben von Leder und die Blüten wurden zu einem aromatischen Öl verarbeitet, das für religiöse Zeremonien verwendet wurde.
Die Germanen verehrten neben der Eiche, die Linde als heiligen Baum, in dem die Götter saßen.
2. Signatur der Linde
herzförmige Blätter = Lieblichkeit, zartes Wesen; Baum der Verliebten
Feiner, gleichmäßiger Schwung, liebliches Grün und zarten Duft: Venus
schön geformte Krone, erhaben und ansprechend: Jupiter
Blattunterseite: oft silbrig (vor allem Winterlinde), leicht tanzend, verspielt: Mond
Wesen: im Fluss sein, lieblich und wohlwollend, tanzend und leicht, bringt Freude, Lebenslust, Süße des Lebens, Liebe, gesellig
Blüten verräuchern; setzt das Wesen der Pflanzen frei
Planeten: Venus, Jupiter, Mond
3. Die Linde im keltischen Baumkalender
Der keltische Baumkalender ist heute ein beliebtes Instrument zur Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung. Er bietet einen Einblick in die Eigenschaften und Potenziale der einzelnen Bäume und kann Menschen dabei helfen, sich selbst besser zu verstehen.
Die Linde im keltischen Baumkalender:
11. bis 20. März und 13. bis 22. September
Die Linde ist der Baum der Harmonie und Gerechtigkeit. Menschen, die im Zeichen der Linde geboren sind, gelten als freundlich, gesellig und hilfsbereit. Sie haben ein großes Herz, sind sehr gerecht, fair und streben nach Frieden und Harmonie.
4. Pflanzenportrait: Linde
4.1 Linde erkennen
Wie kannst du das Linde erkennen?
Blüten: Sie hängen in Trugdolden, haben grünlich-gelbliche bis weißliche Blüten, die lieblich bis betörend duften
Blätter: Sind herzförmig gesägt, wobei es zwischen Sommer- und Winterlinde unterschiede gibt:
Frucht: Eine kugelige, schwach behaarte Nuss
4.2 Linde verwechseln
Häufig kommt es zur Verwechslung zwischen der Sommer- und Winterlinde, was aber keine Bedeutung hat, da sie beide genießbar sind.
5. Inhaltsstoffe der Linde
Schleimstoffe: Ihr hoher Anteil an Schleimstoffen, legt sich wie ein Schutzfilm über gereizte Schleimhäute und beruhigt sie. Daher werden Lindenblüten vor allem bei Erkältungskrankheiten, wie Husten, Heiserkeit und Halsschmerzen, eingesetzt.
Flavonoide: Diese haben eine entzündungshemmende, fiebersenkende und antioxidative Wirkung, weshalb Lindenblüten zur Vorbeugung von Erkältungen und grippalen Infekten verwendet werden können. Aber auch bei anderen Beschwerden, wie Blasenentzündung, Magen-Darm-Problemen oder Stress, lässt sich die Linde einsetzen.
Ätherische Öle: Die Lindenblüten haben einen angenehmen, blumigen Duft. Dieser wirkt beruhigend und entspannend. Daher werden Lindenblüten auch bei Schlafstörungen oder nervöser Unruhe eingesetzt.
6. Linde - Richtiges Ernten und verarbeiten
6.1 welche Pflanzenteile verwenden?
junge Blätter im Frühling als Salatbeigabe
Blüten mit Hochblättern (evtl. Blätter und Rinde)
6.2 richtiger Erntezeitpunkt
Es werden die ganzen Blütenstände verwendet, wobei sie spätestens am 3. Tag nach Aufblühen gesammelt werden müssen. Sommerlinde im Juni, Winterlinde Juni/Juli (ca. 2 Wochen später)
7. Linde - Verwendung, Anwendung und Wirkung, Nebenwirkungen und Kontraindikationen.
7.1 Linde in der Hausapotheke
Alle Pflanzenteile der Linde wären verwendbar, wir verwenden in der Hausapotheke aber nur die Lindenblüten (am wirksamsten)
Innerlich bei fieberhaften Erkältungen, schweißtreibendes Mittel, Steigerung der Abwehrkräfte, Linderung Hustenreiz bei trockenem Husten, bei Nervosität, Schlafproblemen, zur Beruhigung (sehr gut geeignet bei kleinen Kindern und auch alten Menschen) als Tee (vorzugsweise), Tinktur oder Oxymel
Äußerlich: Haut- und Gesichtspflege, lindernde Auflagen bei Brandwunden, Abszesse, Furunkel, Entzündungen, Mundspülungen, Aufsteigende Bäder, Auflagen, Kompressen
Kommission E: bei Erkältungskrankheiten, trockenem Reizhusten
Lindenblütentee
1 EL mit ¼ l kochendem Wasser übergießen und einige Minuten ziehen lassen
Bei Erkältung: mit Holunderblüten, Mädesüß, Kamillenblüten und/oder Thymian mischen, ggf. mit Honig süßen. Vor allem bei Reizhusten kann es durch die Kombination mit Honig zur Reizlinderung kommen.
Zur Beruhigung/ zum Schlaf mit Weißdorn, Melisse, evtl. auch Holunderblüten oder Hopfenzapfen mischen
7.2 Linde in der Kulinarik
junge Lindenblätter schmecken frisch und mild. Eine Delikatesse in sommerliche Salate. Auch gekocht oder roh und pikant gewürzt sehr lecker. Lindenblüten können mit Rosenblüten, Vanillestange und evtl. Gewürzen wie z. B. Muskat, Orange, .. als Likör angesetzt werden (z. B. in Gin)
sehr aromatisch in Süßspeisen (z. B. Cremespeisen), in Soßen mit köcheln, Liköre, Sirup wenn die Blätter noch jung sind, können sie – wie viele andere Baumblätter auch, in Salate gegeben werden, auf Brot, in Butter, in Gemüsegerichte,…
7.3 Linde in der Naturkosmetik
Lindenblüten gelten als beruhigend und feuchtigkeitsspendend. Auszüge von Lindenblüten können zu kosmetischen Produkten wie z. B. Seife oder Creme weiterverarbeitet werden. Auch Hydrolate sind wunderbare Pflegemittel für die Haut. Der sanfte Duft ist lieblich und wohlwollend.
7.4 Kontraindikationen und Nebenwirkungen
Keine bekannt
8. Tipp von der Heilpraktikerin
Die Linde findet in der Traditionellen Chinesischen Medizin aufgrund ihrer kühlenden Wirkung, ihren Einsatz bei Wind-Hitze Erkrankungen, zu denen Erkältungen und Fieber gehören. Die Linde kühlt die Hitze und beseitigt Schleim, der zur Verlegung der Lunge führt.
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